Leistenbruch
Leistenbruch, kindlicher Leistenbruch Leistenhernie
Ziehende, oft in die Hoden bzw. Schamlippen und die Innenseite des Oberschenkels ausstrahlende Schmerzen sind typisch für das Vorliegen eines Leistenbruches. Im weiteren Verlauf der Erkrankung wird eine Vorwölbung in der Leiste beim Stehen bemerkt, welche sich im Liegen wieder zurückbildet. Ein Leistenbruch kann angeboren sein (kindlicher Leistenbruch) oder sich im Laufe des Lebens durch Auflockerung des Bindegewebes und isolierte Muskelschwäche in der Leiste entwickeln. Dabei weitet sich eine natürliche Lücke der Bauchwand, der innere Leistenring, auf, es entsteht eine Bruchlücke, in welche Teile des Darmes, der Harnblase oder der Eierstöcke hineingleiten können.
Von einem eingeklemmten Bruch spricht man, wenn diese Organe in der Bruchlücke einklemmen und abzusterben drohen. Die Diagnose wird durch klinische Untersuchung gestellt, in schwierigen Fällen ist die Durchführung einer Ultraschalluntersuchung der Leiste hilfreich. Ein Leistenbruch sollte baldmöglichst nach Diagnosestellung operiert werden, um einer Einklemmung vorzubeugen.
Drei operative Methoden stehen zur Verfügung:
Technik nach Shouldice: Der direkte, spannungsfreie Verschluss der Bruchlücke durch Naht.
Technik nach Lichtenstein: Bruchlückenverschluss durch Einnähen eines Kunststoffnetzes.
Laparoskopische Technik: Endoskopischer Bruchlückenverschluss, wobei immer ein Kunststoffnetz verwendet wird.
Nabelbruch, Narbenbruch, Bauchwandbruch
Der Bruch kann direkt am Nabel sein, in diesem Fall tastet man in der Regel die Ränder der Bruchlücke (Nabelbruch). Wenn er im Bereich einer alten Narbe ist, spricht man von einem Narbenbruch. Die so genannten Bauchwandbrüche findet man am häufigsten in der Linie zwischen Nabel und Mitte des Brustkorbunterrandes.
Die Vorwölbung kann man in der Regel verstärken, wenn man in den Bauch hineinpresst. Normalerweise kann der Bruch bei entspannten Bauchdecken wieder in den Bauch zurückgeschoben werden. Ist dies nicht möglich, könnte ein eingeklemmter Bruch vorliegen. Dann muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Welche Technik für Sie in Frage kommt wird nach einer eingehenden Untersuchung und einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen in meiner Ordination festgelegt.